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22.07.2023

Bilinguale Pädagogik

Das Konzept der bilingualen Pädagogik beschreibt das Erlernen einer Fremdsprache in der Kita.  Die Kinder lernen dabei nach dem sogenannten Immersionsprinzip. Ziel ist es den Kindern so früh wie möglich Zugang zu einer Zweitsprache, wie beispielsweise Englisch, zu ermöglichen.

Hintergrund Globalisierung

Verflechtungen zwischen den Nationalstaaten auf kultureller und sozialer Ebene nehmen in Europa seit Ende des zweiten Weltkriegs stetig zu. Dieser Umstand führt dazu, dass Mehrsprachigkeit in der Erziehung eine immer bedeutendere Rolle zu kommt. Bilinguale Kitas erfreuen sich daher in Deutschland, Österreich und der Schweiz einer steigenden Beliebtheit. Globalisierung auf kultureller und sozialer Ebene ist dafür der Antriebsmotor, allerdings gibt es auch in der modernen Pädagogik die Auffassung, den Kindern eine möglichst frühe Sprachförderung zu ermöglichen. Gründe dafür liegen auf der Hand. Zum einen eröffnet das Erlernen einer zweiten Sprache den Kindern verbesserte Chancen in der späteren beruflichen Karriere. Andererseits haben Studien gezeigt, dass Kinder im Alter zwischen 3 und 5 Jahren besonders Aufnahme- und lernfähig sind und das Erlernen einer weiteren Sprache fällt ihnen daher verhältnismäßig leicht.

Mehrere Kinder halten Flaggen von Deutschland, dem Vereinten Königreich und Finnland in die Luft in Richtung Kamera© adobe.stock / Pixel-Shot

Lernen mit dem Immersionsprinzip

Der Lernfokus in einer bilingualen Kita liegt vor allem auf der Sprachvermittlung. Gelernt wird nach dem Immersionsprinzip. Dabei lernen die Kinder nicht mit Vokabelheft oder Schulbuch die Sprache, sondern – am besten täglich oder mehrmals die Woche - in unterschiedlichen Alltagssituationen in der Kita mit der Zweitsprache in Kontakt zu kommen. Dies geschieht durch die zwei Prinzipien selbst sprechen und zuhören. Zusätzlich wird das Gesprochene noch mit Handlungen, Gesten und Mimik verbunden. Dadurch lernen die Kinder schnell, was denn welches Wort bedeutet. Beispielsweise findet die Begrüßung und Verabschiedung in der Fremdsprache statt. Handlungen, wie einen Ball werfen werden in der Fremdsprache gesprochen.


Vorteile des Immersionsprinzip

Entscheidend für die Sprachkompetenz ist im Endeffekt wie häufig und intensiv die Sprache in der Kita gesprochen wird. Das ist vom Konzept der Kita abhängig, je nachdem wie viel Bedeutung der bilingualen Pädagogik beigemessen wird. Am Ende der Kindergartenzeit können die Kinder meist einige Sätze in der Fremdsprache sprechen und sich altersgerecht ausdrücken. Ob die Pädagogen:Innen Muttersprachler:Innen sind oder die Sprache selbst erlernt haben, ist in der jeweiligen Kita nachzufragen.

Entstehung

Die Idee der bilingualen Erziehung geht auf die Forschung im Bereich der Sprachentwicklung zurück, die gezeigt hat, dass Kinder in der Lage sind, mehrere Sprachen gleichzeitig zu erwerben. In den 1960er Jahren wurde die bilinguale Erziehung als Modell in den USA und Kanada eingeführt, um die Sprachkenntnisse von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern und ihre Integration in die Gesellschaft zu fördern. Seitdem hat sich das Konzept weltweit verbreitet und wird heute in vielen Ländern angewendet, auch in solchen, in denen Mehrsprachigkeit eine lange Tradition hat, wie beispielsweise in der Schweiz oder Kanada.

Die bilinguale Erziehung hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und es gibt heute unterschiedliche Modelle, die je nach Zielsetzung und Kontext variieren können. Einige Schulen setzen beispielsweise auf den Immersionsunterricht, bei dem die Kinder in einer fremdsprachigen Umgebung lernen und die Zielsprache im Alltag und in der Schule anwenden. Andere Schulen bieten einen geteilten Unterricht an, bei dem Fächer in beiden Sprachen unterrichtet werden. Es gibt auch Modelle, bei denen der Unterricht abwechselnd in beiden Sprachen stattfindet oder bei denen bestimmte Fächer auf eine bestimmte Sprache beschränkt sind.

Die bilinguale Erziehung hat sich als effektives Konzept zur Förderung von Sprachkompetenz und interkultureller Kompetenz erwiesen. Kinder, die bilingual aufwachsen, haben oft bessere kognitive Fähigkeiten und sind in der Lage, sich besser in unterschiedlichen kulturellen Kontexten zurechtzufinden. Das Konzept erfordert jedoch auch eine entsprechende Unterstützung durch die Eltern und die Schule, um den Erfolg zu gewährleisten.

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Vorteile der bilingualen Erziehung

Die bilinguale Erziehung bietet viele Vorteile für die Kinder. Einer der wichtigsten Vorteile ist die frühzeitige und natürliche Aneignung von zwei Sprachen. Die Kinder lernen die Sprachen spielerisch und intuitiv, ohne dass sie sich darüber bewusst sein müssen. Ein weiterer Vorteil ist die Erweiterung des kulturellen Horizonts. Durch das Erlernen einer fremden Sprache werden auch fremde Kulturen und Traditionen kennengelernt. Auch die Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit ist ein positiver Effekt der bilingualen Erziehung. Studien haben gezeigt, dass sich bilinguale Kinder besser auf komplexe Aufgaben konzentrieren können und ein höheres Maß an kreativer Problemlösung aufweisen.