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24.07.2023

Bewegungskindergarten

Das Konzept des Bewegungskindergartens setzt auf eine ganzheitliche Förderung von Kindern durch Bewegung. Es basiert auf der Idee, den Kindern viel Raum und Zeit für freie Bewegung zu geben und so ihre motorische, kognitive und soziale Entwicklung zu unterstützen.


Mehr als nur Toben und Spielen

Ein Bewegungskindergarten ist eine Einrichtung, die sich auf die Förderung der motorischen Entwicklung und des Wohlbefindens von Kindern spezialisiert hat. Im Mittelpunkt stehen gezielte Bewegungsangebote, die auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder abgestimmt sind. Dabei wird auf eine kindgerechte Gestaltung der Umgebung und der Spielmaterialien geachtet. In diesem Artikel erfahren Sie, wie ein Bewegungskindergarten aufgebaut ist und welche Vorteile er für die kindliche Entwicklung bietet.

Grundlagen des Bewegungskindergartens

Ein Bewegungskindergarten zeichnet sich durch eine kindgerechte Gestaltung aus, die gezielt auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder abgestimmt ist. Die Umgebung und die Spielmaterialien sind so gestaltet, dass sie den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder unterstützen und fördern. Dabei wird darauf geachtet, dass die Angebote abwechslungsreich und vielfältig sind, um die motorischen Fähigkeiten der Kinder zu trainieren und zu verbessern.

Ein wichtiger Aspekt des Bewegungskindergartens ist die Vermittlung von Bewegungsfreude und -kompetenz. Die Kinder sollen lernen, ihren Körper bewusst wahrzunehmen und gezielt zu bewegen. Sie sollen ein Gespür für ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen entwickeln und lernen, diese zu akzeptieren und zu respektieren. Dabei spielt auch die Förderung von Sozialkompetenzen eine wichtige Rolle. Durch gemeinsame Bewegungserfahrungen lernen die Kinder, aufeinander Rücksicht zu nehmen und zusammenzuarbeiten.

Entstehung

Das Konzept des Bewegungskindergartens entstand Ende der 1960er Jahre im Rahmen der Reformpädagogik. Die Idee dahinter war, Kindern mehr Raum und Zeit für Bewegung zu geben und diese als zentralen Bestandteil der kindlichen Entwicklung zu fördern. Der Bewegungskindergarten versteht sich als eine Art "Bewegungsraum", in dem Kinder sich frei und ungezwungen bewegen können. Hierbei geht es nicht nur um körperliche Bewegung, sondern auch um emotionale, soziale und kognitive Bewegung.

Die Entstehung des Bewegungskindergartens ist eng mit der Person des Schweizer Arztes und Pädagogen Emmi Pikler verbunden. Pikler setzte sich intensiv mit der Bewegungsentwicklung von Kindern auseinander und entwickelte ein Konzept, das auf der Freiheit und Selbstbestimmung des Kindes basierte. Die Bewegungsentwicklung sollte nicht durch äußere Einflüsse wie Zwang oder Überforderung gestört werden.

In den 1970er Jahren wurden erste Bewegungskindergärten in Deutschland eingerichtet, die auf den Ideen von Emmi Pikler aufbauten. Seitdem hat sich das Konzept des Bewegungskindergartens weiterentwickelt und findet heute in vielen Kindertagesstätten Anwendung. Das Ziel ist es, den Kindern eine positive Bewegungserfahrung zu ermöglichen, die ihre motorische, kognitive und soziale Entwicklung fördert. Dabei werden die Bedürfnisse und Interessen der Kinder in den Mittelpunkt gestellt.

Bewegungskindergarten in der Praxis

In einem Bewegungskindergarten gibt es unterschiedliche Bewegungsangebote, die gezielt auf die motorischen Fähigkeiten der Kinder abgestimmt sind. Dazu gehören beispielsweise:

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Ergebnisse und Vorteile des Bewegungskindergartens

Die positiven Auswirkungen des Bewegungskindergartens auf die kindliche Entwicklung sind in zahlreichen Studien belegt. So zeigt beispielsweise eine Untersuchung der Universität Wuppertal aus dem Jahr 2016, dass Kinder in Bewegungskindergärten im Vergleich zu Kindern in herkömmlichen Kindergärten eine bessere motorische Leistungsfähigkeit aufweisen und seltener Übergewicht haben.

Ein weiterer Vorteil des Bewegungskindergartens liegt darin, dass die Kinder durch die Bewegungsförderung auch ihr Selbstbewusstsein und ihre sozialen Fähigkeiten stärken können. Denn bei gemeinsamen Bewegungsspielen lernen die Kinder, zusammenzuarbeiten, Rücksicht zu nehmen und Konflikte zu lösen.

Der Bewegungskindergarten ist ein pädagogisches Konzept, das sich auf die motorische Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern fokussiert. Durch gezielte Bewegungsangebote und eine kindgerechte Gestaltung der Umgebung und der Spielmaterialien sollen die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Zahlreiche Studien belegen die positiven Auswirkungen des Bewegungskindergartens auf die kindliche Entwicklung. Eltern, die eine Einrichtung suchen, die Bewegung und körperliche Aktivität fördert, sollten sich daher überlegen, ob ein Bewegungskindergarten für ihr Kind in Frage kommt.