Sommerau 9, 87474 Buchenberg
Der Waldkindergarten befindet sich am nordwestlichen Ortsrand von Buchenberg, auf einer Höhe von 951 Metern über dem Meeresspiegel. Die Waldplätze der beiden Gruppen, ausgestattet mit jeweils einem Bauwagen, liegen nah beieinander. Dies ermöglicht es den Eltern, die jüngeren Kinder der "Waldraupen" direkt zum vorderen Platz zu bringen. Die Kindergartenkinder und das Personal treffen sich morgens am Waldrand beim „Bänkchen“ und gehen dann am Waldraupenplatz vorbei zu ihrem eigenen Waldplatz, der nur etwa fünf Minuten vom Parkplatz entfernt liegt.
Der Wald ist geprägt von einem dichten Baumbestand, hauptsächlich bestehend aus Fichten, während im vorderen Bereich auch kleinere Buchen und Haselnusssträucher zu finden sind. Das gesamte Gebiet ist reich an Heidelbeersträuchern und beherbergt auch die seltene Spirke. Eine besondere Eigenart unseres Waldes sind die Totholzbestände, die zahlreichen Tieren, die ihren Lebensraum in abgestorbenen Baumstämmen haben, Schutz und Lebensraum im Sinne des Umweltschutzes bieten.
In südlicher Richtung hinter den Waldplätzen wird der Boden zunehmend mooriger, während etwa 100 Meter westnordwestlich der Wanderweg „Wasserschmeckerweg“ beginnt, an dessen Strecke weitere reizvolle Waldplätze zu entdecken sind.
Die Bauwagen unserer beiden Gruppen, der "Waldraupen" und "Waldwichtel", stehen auf einem Gelände der Bayerischen Staatsforsten. Beide Gruppen haben ihren festen Waldplatz in Sichtweite zueinander, nutzen jedoch auch weitere Plätze in der Nähe, die gut zu Fuß erreichbar sind.
Wir möchten den Kindern in unserem Waldkindergarten Raum und Zeit geben, um ihre Wurzeln zu festigen, damit sie im Leben sicher und selbstbewusst stehen können. Der Wald als Entwicklungsraum bietet den Kindern eine unvorbereitete Umgebung, die sie täglich auf neue, spannende Entdeckungsreisen einlädt. Dabei lernen sie, ihre Selbstwirksamkeit zu erfahren, soziale Fähigkeiten zu entwickeln und ihre motorischen Fähigkeiten zu stärken. Unsere pädagogischen Fachkräfte begleiten diese Prozesse, geben Impulse, bieten Sicherheit und Unterstützung, wenn es nötig ist. Durch die Reduktion auf Naturmaterialien wird die ganzheitliche Auseinandersetzung mit der Umgebung gefördert und vertieft.
Die natürliche Umgebung des Waldes fordert die Sinne und den Körper der Kinder auf eine einzigartige Weise heraus. Hier gibt es wenig Lärm und Reizüberflutung, die Natur selbst ist der anziehende Faktor. Die Kinder können ihrem Bedürfnis nach freiem Spiel nachgehen und sich den Dingen widmen, die im Moment für sie wichtig sind. Dabei entstehen vielschichtige Lernprozesse, die zu Kompetenzen heranreifen. Die Jahreszeiten, das Wetter und die Gemeinschaft in der Waldgruppe stärken das Selbstwertgefühl und die Kooperationsfähigkeit, sodass die Kinder lernen, gemeinsam und auch alleine Herausforderungen zu meistern.
Viele Eltern fragen sich, ob ihr Kind nach der Zeit im Waldkindergarten gut auf die Grundschule vorbereitet ist. Die Erfahrungen unserer Fachkräfte und wissenschaftliche Studien zeigen eindeutig: Ja, das gelingt! Denn im Wald erreichen die Kinder alle vorgegebenen Bildungs- und Erziehungsziele. Die Natur bietet einen unverfälschten, vielseitigen Lernraum, in dem die Kinder mit allen Sinnen ihre Umwelt erfahren und verstehen lernen. Sie stellen sich den natürlichen Gegebenheiten, entwickeln ihre Kreativität und lernen, die klaren Regeln der Natur zu verstehen und einzuhalten.
Wir nennen unsere Waldkinder gerne junge Persönlichkeiten, denn sie bringen alles mit, was sie für ihre Zukunft brauchen. Durch Klettern, das Erleben der Jahreszeiten und das Erforschen ihrer Umgebung entwickeln sie ein natürliches Verständnis für Raum und Zeit. Sprachliche Fähigkeiten werden durch die gemeinsame Beobachtung und Beschreibung der Natur und durch das freie Spiel gefördert. Die Natur selbst wird zu einem grenzenlosen Bildungsraum, der durch die Begleitung unserer Pädagog:innen noch an Tiefe gewinnt.
Auch die Nachhaltigkeit spielt in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Wir erfüllen alle Hygienevorschriften und bieten Schutz vor extremen Wetterbedingungen durch einen Bauwagen oder eine Hütte. Der Strom kommt von der Sonne, das Heizen erfolgt mit Holz, das selbst herangetragen werden muss, und Wasser wird sparsam verwendet. So lernen die Kinder spielerisch, ihre Umwelt wertzuschätzen, und entwickeln ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln, das sie in die Zukunft tragen werden.