Die Elementargruppen
In unseren beiden Elementargruppen der „Sonnenscheingruppe“ und der „Sternenstaubgruppe“ betreuen wir je 20 Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren. Den Kindern stehen zwei freundliche, lichtdurchflutete Gruppenräume mit voll eingerichteten Küchen sowie einem kleinen Garten zur Verfügung.
Der durchdachte tägliche und wöchentliche Rhythmus des Kindergartenalltags bietet ein verlässliches und sicheres Umfeld für unsere Kinder. An jedem Wochentag gibt es eine bestimmte Mahlzeit, dessen Zubereitung Teil des Kindergartenalltags ist und bei der die Kinder gerne mithelfen dürfen (alle Zutaten hierfür stammen aus biologisch-dynamischem Anbau). Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass unsere Kinder stets in ihrem Bedürfnis zu einer nachhaltigen Selbständigkeit unterstützt werden.
Singen, rhythmischem Spiel, Malen, Geschichten oder Puppenspielen sind nur ein kleiner Auszug dessen, was die Kinder bei uns im Kindergarten erleben und mit dem sie ihre individuelle Erfahrungswelt erweitern und ihr gemeinschaftliches Erleben stärken.
Die jahreszeitlichen Feste wie Ostern, Erntedank und Weihnachten und Geburtstage werden bei uns liebevoll gestaltet und mit den Kindern gefeiert. Mit passender Dekoration in den Räumen, mit kleinen Aufführungen oder dem Mitbringen kleiner Erntekörbe erfahren die Kinder die Bedeutung dieser Tage mit ihren Sinnen. So wird der Jahreskreislauf gezeichnet und jedem Kindergartenjahr ein wiederkehrender Rahmen gegeben.
Wir legen in unserem Kindergarten besonders viel Wert auf eine pädagogische Erziehung die unseren Kindern eine ganzheitliche Entwicklung ihrer körperlichen, seelischen und geistigen Anlagen ermöglicht. Die Kinder dürfen sich individuell nach ihren Kompetenzen und Tempo entwickeln und so eine grundlegende Resilienz erlangen. Dabei werden sie liebevoll von unseren Erzieher:innen begleitet, die durch das Vorleben und ihre innere zugewandte Haltung Werte, respektvollen Umgang miteinander und klare Grenzen vermitteln. Unsere pädagogische Grundlage hierfür ist die Menschenkunde Rudolf Steiners.
Die Vorschulkinder
Im letzten Kindergartenjahr rückt die Werkbank und das Handwerk in den Mittelpunkt: Schmirgeln, Schnitzen, Sägen, Bauen, Weben, Nähen, sodass am Ende des Jahres jedes Schulkind sein eigenes Werkstück erstellt hat. Die Vorschulkinder erfahren bei uns hiermit eine besondere Förderung ihrer Fein- und Grobmotorik sowie ihrer Ausdauer- und Konzentrationsfähigkeit.
In dieser Zeit orientieren sich die bald Sechs- und Siebenjährigen in besonderem Maße an den Erzieher:innen und übernehmen, wie selbstverständlich kleine Arbeiten wie Blumen gießen, Tisch decken und abräumen oder Geschirr abtrocknen. Sie üben sich auch verstärkt im sozialen Bereich, indem sie Jüngeren helfen oder Konflikte schlichten.
Der Tagesablauf
Der Tag beginnt um 8:00 Uhr mit einer Zeit zum freien Spielen im Gruppenraum. Die Kinder finden sich in kleineren Gruppen zusammen, gehen in Rollenspiele, bauen und bewegen sich. Sie lernen, ihren Platz im sozialen Gefüge der Gruppe zu finden.
Zu den regelmäßigen Angeboten gehört z.B. malen mit Wasserfarben und Wachsstiften und kneten mit Bienenwachs in kleinen Gruppen. Zeitgleich wird das Essen von Kindern und Erzieher:innen gemeinsam vorbereitet.
Es folgt ein musikalisch-rhythmische Teil mit Liedern, Fingerspielen, Versen und Reigen sowie einmal wöchentlich der Eurythmie-Unterricht bei einer Eurythmistin. Dies erlaubt den Kindern das körperliche Wahrnehmen von Sprache, Rhythmus, Vers und Gesang.
Nach einer gemeinsamen Mahlzeit geht die Gruppe nach draußen zum freien Spiel, wechselweise im Garten oder an der Alster.
Es folgt eine kurze Ruhezeit, bei der sich die Kinder bei einer Geschichte ausstrecken und Kraftschöpfen oder im eigenen Bett einen Mittagsschlaf halten können. Frisch ausgeruht nach ihren individuellen Bedürfnissen finden sich die Kinder zum Mittagessen ein. Das Mittagessen besteht aus gesunder, frischer Kost, die wir von einer Vollwertküche beziehen.
Hiernach finden sich die Kinder im Garten zum freien Spiel ein, bis sie nach Hause gehen.
Die Wiegestube
In unserer Wiegestube „kleine Raben” werden Kinder im Alter von 12 Monaten bis zu 3 Jahren betreut. Die Gruppe besteht aus höchstens 11 Kindern. Auf der Grundlage der Waldorfpädagogik und den Forschungen Emmi Piklers wird unseren kleinsten Kindern ein warmes, geborgenes Umfeld gegeben, um sich in den Kindergartenalltag einzufinden.
Das kleine Kind befindet sich in den ersten drei Jahren in einem besonders intensiven Wachstumsprozess. Es erwirbt die grundlegenden Fähigkeiten des Gehens, Sprechens und Denkens. Mit seiner ganz eigenen Persönlichkeit folgt es hierbei seiner Entwicklungsdynamik und seinem Tempo. Wir betrachten es als unsere Aufgabe jedes Kind hierbei in einer Weise zu unterstützen, dass es sich nach seinen individuellen Möglichkeiten frei entwickeln kann.
In der Wiegestube bieten wir unseren Kindern einen sicheren Raum, in dem sie sich in ihrem Spiel ohne Eingriff von Erwachsenen, frei ausprobieren können. Ohne viel Aufregung haben unsere Kinder die Möglichkeit sich freudig und aus sich selbst heraus dem Entdecken seiner Umwelt zuzuwenden. Stehts wiederkehrende Abläufe und Rituale bieten hierbei einen verlässlichen Rahmen.
Während der Eingewöhnung des Kindes bauen wir eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern auf und halten diese stabil über die gesamte Wiegenstubenzeit des Kindes.
Der Tagesablauf
Der Tag in der Wiegestube beginnt ab 8 Uhr im Garten unseres Kindergartens. An der frischen Luft können die Kleinen zunächst einmal in Ruhe ankommen.
Gegen 9:30 Uhr gehen wir mit den Kindern einzeln oder zu zweit nach drinnen in die Garderobe und zum Händewäschen. In dieser Zeit widmet sich eine Erzieherin ausschließlich diesem Kind und begleitet es beim Ausziehen in der Garderobe. Wir unterstützen hierbei jedes Kind bei seinen wachsenden Fähigkeiten und Willen „alles alleine zu tun“.
Die Eins-zu-Eins Situationen, die die Kinder vor allem auch in der Pflege beim Windeln wechseln und dem An-und Ausziehen erleben, sind für uns wichtige Gelegenheiten der Beziehungspflege. Die Kinder erfahren hierbei die volle Aufmerksamkeit der Erzieherin und lernen es ernstgenommen zu werden. Dieses Erleben ist ein wichtiger Teil für die selbstbestimmte Entwicklung der Kinder.
Sind alle Kinder im Gruppenraum angekommen, wird in einem gemeinsamen Morgenkreis jedes Kind begrüßt. Sodann werden Lieder gesungen, die mit kleinen Fingerspielen begleitet werden. Nun bekommen bereits die ersten Kinder ihr Mittagessen. Je nach Alter und Fähigkeiten werden sie auf dem Schoß gefüttert, sitzen einzeln an einem kleinen Bänkchen oder in kleiner Gruppe am Tisch.
Während sich die einen Kinder noch dem freien Spiel widmen, gehen andere bereits zum Schlafen. Jedes Kind wird seinem Bedürfnis entsprechend zu Bett gebracht, bis sich nach und nach alle Kinder im Schlafraum in ihrem eigenen kleinen Bettchen zur Ruhe gelegt haben.
Nach der Ruhezeit gibt es noch eine kleine Brot- und Obstmahlzeit. Anschließend gehen die Kinder wieder in den Garten, wo sie mit den großen Elementarkindern den Tag in der Wiegestube beschließen.